Unsere Mission –
Ihre Initiative
Warum der Ausbau eines nachhaltigen
Beschaffungswesens wichtig ist
Die erfolgreiche Umsetzung des naBe-Aktionsplans erfordert eine klare Steuerung, welche die relevanten Akteurinnen und Akteure einbindet und Information und Kooperation in den Mittelpunkt stellen. Zu den relevantesten Akteurinnen und Akteuren gehören die Ressorts, die BBG als Einkaufspartnerin und Einkaufspartner für öffentliche Auftraggebende wie Bundesministerien, Bundesländer, Städte und Gemeinden sowie für ausgegliederte Unternehmen als auch Einrichtungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich und die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), die einen Großteil der Immobilien des Bundes verwaltet. Das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) als das für den naBe-Aktionsplan federführend zuständige Ressort übernimmt in diesem Prozess zusätzlich eine koordinierende Rolle.
Für die Steuerung der Umsetzung des naBe-Aktionsplans wurde zum einen eine interministerielle Steuerungsgruppe eingerichtet, in der die in den Ressorts für die Beschaffung zuständigen Sektionsleiterinnen und Sektionsleitern sowie das Management von BBG und BIG vertreten sind. Das Gremium besitzt eine eigene Geschäftsordnung und trifft sich zwei Mal jährlich.
Zu seinen Aufgaben zählen:
Zusätzlich zur interministeriellen Steuerungsgruppe wurde ein zweites Gremium eingerichtet, das auf die operative Ebene abzielt, die Gruppe der naBe-Beauftragten. In jedem Ministerium wurden ausgewählte Einkaufsverantwortliche zu naBe-Beauftragten ernannt. Die naBe-Beauftragten fungieren als zentrale Informations- und Ansprechpersonen nach innen und außen. Sie bringen den wichtigen Bezug zur Praxis ein, schärfen das Bewusstsein für nachhaltige Beschaffung im eigenen Ressort und wirken beim Prozess der Datenerhebung für das naBe-Monitoring aktiv mit.
In folgender Abbildung wird die Governance-Struktur des naBe-Aktionsplans als Schema dargestellt. Zum Zwecke der guten Übersicht sind nur wesentliche Einheiten und Verknüpfungen eingezeichnet.
Der naBe-Aktionsplan wird von allen Bundesministerien mitgetragen und in Form von Weisungen in den Ressorts verbindlich gesetzt. Alle Ministerien entsenden ein stimmberechtigtes Mitglied zur naBe-Steuerungsgruppe und Ernennen einen naBe-Beauftragen. Beide Gruppen treffen sich zweimal jährlich zu Sitzungen.
Eine besondere Rolle nimmt das Bundesministerium für Klimaschutz ein, welches eine naBe-Gesamtkoordination einsetzt und sowohl die naBe-Steuerungsgruppe als auch Sitzungen der naBe-Beauftragten leitet. Das BMK beauftragt auch die BBG zur Umsetzung einer Servicestelle, die naBe-Plattform, zur Umsetzung relevanter Unterstützungsmaßnahmen.
Ein Teil der naBe-Plattform ist das Forum „Österreich isst regional“, welches durch das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft sowie den neun Bundesländern finanziert wird.
Der folgende Entscheidungsworkflow stellt den Entscheidungsprozess bei der Erstellung und Erarbeitung neuer naBe-Kriteriengruppen dar. Die Darstellung ist eine schematische Abbildung und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Derzeit wird ein Monitoringsystem entwickelt und mit der interministeriellen Steuerungsgruppe abgestimmt, das Auskunft über den Grad der Implementierung des naBe-Aktionsplans gibt. Das Monitoringsystem basiert auf Indikatoren, die Rückschlüsse zulassen über
Beginnend mit dem Jahr 2022 soll eine jährliche Berichterstattung eingeführt werden. Die für das Monitoring erforderlichen Daten werden im Wesentlichen von den oben erwähnten naBe-Beauftragten in den Ressorts erhoben bzw. von der BBG zur Verfügung gestellt und vom BMK zusammengeführt und ausgewertet. Die interministerielle Steuerungsgruppe befasst sich mit den Ergebnissen und greift, wenn nötig, steuernd ein.
Die Ergebnisse des Monitorings fließen auch in die für das Jahr 2024 geplante Evaluierung des naBe-Aktionsplans ein. Bei der Evaluierung wird es auch um die ökonomischen und ökologischen Wirkungen des naBe-Aktionsplans und um die Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer gehen.
In den Jahren seit dem Bestehen des ersten naBe-Aktionsplans (2010) zeigte sich, dass notwendige Veränderungen von Beschaffungsstrukturen nur langfristig und nur durch starke Netzwerke möglich sind. Deshalb wurde zur Institutionalisierung der Kooperation zwischen dem BMK und der BBG im September 2019 die Informations- und Servicestelle naBe-Plattform in der BBG eingerichtet. Mit ein Grund für die Einrichtung in der BBG ist deren zielgruppenübergreifende Funktion, welche sowohl die Bedarfe der öffentlichen Verwaltung als auch die Möglichkeiten der Märkte sehr gut kennt.
Als Teil der naBe-Plattform wurde im Jahr 2020 zusätzlich das Forum „Österreich isst regional“ eingerichtet, das den Fokus auf die Beschaffung nachhaltiger Lebensmittel und Gemeinschaftsverpflegung legt. Ziel des Forums ist es, in Zusammenarbeit mit Einkaufsverantwortlichen, Küchenleitungen und anderen relevanten Stakeholdern die öffentliche Beschaffung von Lebensmitteln verstärkt in Richtung Regionalität, Saisonalität und ökologische Erzeugung und mehr Tierwohl auszurichten. Bei der Regionalisierung der Lebensmittelbeschaffung will das Forum die systematische Erweiterung der Bietersegmente auf die Primärerzeuger vorantreiben. Die naBe-Kriterien zu Lebensmitteln und Verpflegungsdienstleistungen wurden zentral im Aufgabenkatalog des Forums verankert. Die Träger des Forums sind neben dem BMK das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML), das Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV), die neun Bundesländer, die Landwirtschaftskammer Österreich, die Wirtschaftskammer Österreich, Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH und die BBG.