International Working Group on Ethics in Public Procurement for IT
Im Rahmen einer internationalen Arbeitsgruppe zum Thema „Soziale Aspekte in der öffentlichen Beschaffung von IKT“ hat die naBe-Plattform mitgewirkt.
Im Jahr 2021 wurde das Thema „Soziale Aspekte in der öffentlichen Beschaffung von IKT-Geräten“ verstärkt unter die Lupe genommen. Aus insgesamt 11 Ländern trafen sich 18 Vertreterinnen und Vertreter zu einer internationalen Arbeitsgruppen, um in diversen Workshops und Diskussionsrunden den Austausch zu fördern, Maßnahmen für öffentliche Beschaffende zu identifizieren, bewährte Praktiken kennen zu lernen und Herausforderungen zu erfassen und zu diskutieren, um sich für eine verantwortungsvollere Beschaffung im IKT-Bereich einzusetzen.
Mitglieder dieser Arbeitsgruppe waren öffentliche Einrichtungen aus den Ländern Belgien, Norwegen, Spanien, Schweden, dem Vereinigten Königreich, Dänemark, Italien, Finnland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz.
Zu den Zielen der Arbeitsgruppe gehörte unter anderem
- Das regelmäßige Zusammentreffen von Vorreitern in dem Bereich der sozialen IKT-Beschaffung
- Die Sammlung von neuen Erkenntnissen und Herausforderungen öffentlicher Einrichtungen
- Identifikation möglicher Maßnahmen für eine verstärkte soziale Beschaffungspraxis
- Vorarbeiten zur Entwicklung möglicher Beschaffungskriterien
Unter Leitung von ICLEI – Local Government for Sustainability wurden Schwerpunkte zu Glaubwürdigkeit von Labels, der Identifikation von potenziellen Themen, dem Vorgehen beim Vertragsmanagement und zu aktuellen Praktiken gesetzt. Für die naBe-Plattform war Christoph Ambach Teil der Arbeitsgruppe und konnte wichtige Empfehlungen in die Runde einbringen.
Zu den Ergebnissen:
Die Einhaltung von Sorgfaltspflichten hinsichtlich Umwelt und Sozialstandards bei IT-Geräten ist ein sehr weitreichendes und dynamisches Feld. Zum einen gibt es hier neben internationalen Standards für Unternehmen, wie den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte, den OECD Leitsätzen für multinationale Unternehmen auch aktuelle Dynamiken von gesetzlicher Seiter (siehe Lieferkettengesetz auf EU-Ebene). Zum anderen gibt es aus Sicht der Beschaffung eine Reihe von Initiativen, NGOs und auch Gütesiegeln, die die Einhaltung der Standards auch nachweisen. Hier sind unter anderem die unternehmensinitiative Responsible Business Alliance (RBA) zu nennen, das Gütesiegel TCO Certified und die NGO Electronics Watch. Insbesondere Deutschland hat hier für die öffentliche Beschaffung bereits eine Vorreiterrolle eingenommen und hat ein System für die systematische Berücksichtigung der sozialen Nachhaltigkeit bei der öffentlichen IT-Beschaffung entwickelt. Für eine erfolgreiche Umsetzung einer sozialen Nachhaltigkeit ist es außerdem wichtig, starke Partner zu haben und den Markt bereits in einem frühen Stadium damit zu konfrontieren, dass die soziale Beschaffung wirklich vorangetrieben werden soll. Die Aufnahme von Kriterien in die Ausschreibungsunterlagen ist ebenfalls relevant, um eine rechtliche Verpflichtung zu haben.
Die naBe-Plattform bietet hier entsprechende Unterstützung an.
Den gesamten Bericht finden Sie im Bereich „Downloads“.
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