Zusammenfassung
Good Practice-Beispiel: Malerarbeiten im Klimaschutzministerium
Good Practice-Beispiel: Malerarbeiten im Klimaschutzministerium
Dieses Beispiel gehört zur Sammlung der Good Practice zur nachhaltigen Beschaffung. In den Beispielen werden Beschaffungsprojekte, die im Kontext des Aktionsplans für nachhaltige Beschaffung stehen, vorgestellt. Bei Fragen zu den Projekten kontaktieren Sie bitte die angegebene Ansprechperson. Sie haben auch ein Good Practice der nachhaltigen Beschaffung? Dann melden Sie sich bitte unter office@nabe.gv.at.
Im Klimaschutzministerium (BMK) wurde der integrative Betrieb Wien Work mit Renovierungsarbeiten, insbesondere Malerarbeiten, beauftragt. Das soziale Unternehmen fördert soziale Integration, indem es unter anderem inklusive Berufsausbildungen anbietet und die aktive Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Wirtschafts- und Gesellschaftsleben unterstützt. Wien Work steht somit für soziale Nachhaltigkeit. Obwohl in diesem Good Practice die naBe-Kriterien nicht zur Anwendung kommen, möchten wir auf die sozial nachhaltigen Aspekte aufmerksam machen, die durch die Zusammenarbeit mit Wien Work unterstützt werden. Herr Mehmeti vom BMK erklärt im Folgenden, wie das Projekt erfolgreich umgesetzt wurde.
Bitte stellen Sie Ihr Projekt kurz vor:
Seit Jänner 2024 hat das Klimaschutzministerium (BMK) über eine Direktvergabe unter Berücksichtigung von § 23 BVergG 2018 – d.h. die Auftragsvergabe ist mit besonderem Fokus auf soziale und berufliche Integration erfolgt – einen Werkvertrag mit Wien Work-integrative Betriebe und AusbildungsgmbH für Malerarbeiten in den Räumlichkeiten des BMK abgeschlossen. Ziel war es, nicht nur qualitativ hochwertige Arbeit zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu erhalten, sondern auch soziale Verantwortung zu übernehmen, indem Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen unterstützt werden. Unter diesen Aspekten kam es zu einer Zusammenarbeit mit Wien Work. Im Rahmen der inklusiven Berufsausbildung bieten Wien Work-integrative Betriebe und AusbildungsgmbH rund 180 Lehrplätze an und verfolgen den im Behinderteneinstellungsgesetz definierten Auftrag der Bereitstellung von Dauerarbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen.
Können Sie die Vorgangsweise kurz beschreiben?
Der Werkvertrag wurde mit der Vergabeabteilungsleiterin sowie des Referats Präsidium 5 eigens erstellt und von der Rechtsabteilung geprüft. Es wurden mehrere Angebote von verschiedenen Malerfirmen eingeholt. Allerdings achteten nur wenige auf soziale und nachhaltige Aspekte. Wien Work erfüllte die im Vergabegesetz geforderten sozialen Aspekte und bot gleichzeitig wettbewerbsfähige Preise an. Im Rahmen einer Direktvergabe konnte der Werkvertrag mit Wien Work abgeschlossen werden. Die Projektdauer gilt für einen Zeitraum von 3 Jahren und umfasst ein Auftragsvolumen von insgesamt 30.000 €.
Was ist der Bezug zum naBe-Aktionsplan?
Auch wenn dieses Good Practice-Beispiel nicht direkt im Zusammenhang mit den Kriterien aus dem naBe-Aktionsplan steht, zeigt es, wie soziale Aspekte der Nachhaltigkeit durch die Zusammenarbeit mit Wien Work gefördert werden. Denn durch diese Kooperation werden Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen gesichert, was ihre aktive Teilhabe am Arbeitsleben unterstützt.
Welche Ziele und welcher Mehrwert konnten dadurch erreicht werden?
Durch die regelmäßigen Malerarbeiten im BMK verfügt Wien Work über sehr gute Ortskenntnisse zu den Räumlichkeiten, was zu einer reibungslosen Durchführung der Arbeiten beiträgt. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Die Terminvergabe von Wien Work, mit einer Wartezeit von etwa 3 bis 4 Wochen, dauert im Vergleich zu vorigen Unternehmen, bei denen die Wartezeit in der Regel etwa 2 Wochen betrug, aufgrund der hohen Nachfrage etwas länger. Dennoch entspricht die erbrachte Arbeitsleistung in vollem Umfang den Erwartungen des Auftraggebers. Zudem sichert das Unternehmen Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen und fördert deren soziale Integration. Dieses Good Practice demonstriert demnach, wie soziale Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Effizienz erfolgreich zusammenwirken können.
Ihr Rat an die öffentliche Verwaltung?
Eine Zusammenarbeit mit integrativen Betrieben sollte künftig häufiger und umfassender erfolgen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Inklusion und fördern gleichzeitig den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Daher ist es sinnvoll und notwendig, die Zusammenarbeit mit integrativen Betrieben in Zukunft weiter auszubauen.
Weitere Hintergrundinformationen
Wien Work-integrative Betriebe und AusbildungsgmbH ist einer der insgesamt acht integrativen Betriebe nach § 11 BEinstG in Österreich und wurde 1981 gegründet. Das Unternehmen ist derzeit in sieben verschiedenen Geschäftsfeldern aktiv, von Tischlerei über Wäscherei und Digitaldruckerei bis Facility Service, Renovierung, Landschaftsgärtnerei und Gastronomie. Wien Work ist seit vielen Jahren mit dem Gütesiegel für soziale Unternehmen ausgezeichnet und an mehreren Standorten in Wien aktiv.
Beitragsbild: © Wien Work / Luiza Puiu
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